Seelsorgerliche Momente stehen am Beginn des letzten JPK-Tages in Erfurt.

Nach dem Morgen-Song der Band („Forever he is risen – He is alive – He is glorified”) fokussiert Moderatorin Jasmin Weiß die Gedanken auf Psalm 23: Sie lädt ein, den eigenen Ängsten und der Furcht vor Versagen ins Auge zu blicken – sie auf einen Zettel zu schreiben, den alle am Eingang erhalten haben, sich aber dann von Gott die Angst nehmen zu lassen. „Denn er ist mein Hirte. Er richtet mich wieder auf. Er ist bei mir, führt mich. Darum leide ich keinen Mangel.“

Dann spricht Youtube-Prediger Jefferson Bethke über die „zwei Jobs“ von Christen. Aus den ersten Seiten der Bibel wird klar: Wir sind „Gärtner“. Die Frage ist nur: Was gärtnern wir? Die wesentliche Aufgabe, sagt Bethke, besteht darin, die Schönheit des Schöpfers zu spiegeln und in die Welt hinaus zu senden.

Der zweite „Job“ ist der eines Jüngers. Und Jüngerschaft bedeutet gemeinsam zu leben mit Jesus, mit allem, was dazugehört. Mitten in dieser Welt. „Kümmerst du dich um diese Welt?“, fragt Bethke. „Betest du nach dem Vaterunser: Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so in Seattle oder wie deine Stadt heißt?“ Es darf nicht passieren, dass wir aus der Welt fliehen wollen – und Jesus uns entgegen kommt. „Jesus ist diese Welt wichtig.

Willst du abhauen oder helfen?“ Den Missionsbefehl „Mache zu Jüngern“ kann man überall da ausführen, wo man lebt: „im täglichen Lebensrhythmus, in deinem Kaffeeshop, in der Sporthalle, an der Uni, in der Politik, …“ Das Schwierige ist, dass alle Menschen, auch Christen, Wunden und Verletzungen mit sich herumtragen. „Welche Wunde habe ich noch nicht Jesus gebracht und von ihm heilen, in Narben verwandeln lassen?“ Denn jede Narbe erzählt die Geschichte einer geheilten Wunde. Bethke: „Jesus kann heilen, Frieden und Freude geben – glaubst du das?“ Die JPK-Teinehmer feiern das im Abendmahl.

Finale: Gott hat keine Enkel

Standing Ovations für die 350 freiwilligen Helfer, ohne die der JPK nicht möglich gewesen wäre, und ein Videoclip mit dem Kongress im Zeitraffer läuten das Finale in Erfurt ein.

Der Künstler und Autor Eric Samuel Timm, der sich als Fan des „Berliner“-Gebäcks mit Erdbeermarmelade oder Pflaumenmus outet, nimmt zum Schluss die Zeit aufs Korn, die man in Dinge investiert, die wirklich etwas bedeuten. Denn allzu schnell fühlt das Leben sich nicht wie ein tiefes Luftholen an, sondern mehr wie ein Luftschnappen.

Darum nennt Timm drei Wahrheiten, die alle Zeit-Investition lohnen: „Vergiss nie, dass Jesus eine Person ist! Er ist die niemals endende Entdeckung. Dann: Gott hat keine Enkel, nur Töchter und Söhne. Dein Glaube kann nicht der deiner Eltern sein, sondern will selber gelebt werden. Die Welt war nur okay, bis du aufgetaucht bist, eine wunderbare Tochter des Königs.“ Und schließlich: „Macht etwas anders als normal – mit Jesus!“

Timm bittet einzelne Jugendliche und kleine Gruppen vorne an die Bühne – und ermutigt sie eindringlich, etwas Neues zu tun, mit Jesus, als wunderbare Söhne und Töchter des Königs, sich nicht ablenken zu lassen, sondern Jesus zu den Menschen zu bringen – „und diese Zeit ist jetzt, nicht irgendwann.“

Mit Brandon Grissom und Band feiern die 4.100 JPK-Teilnehmer dann tanzend zum letzten Mal in Erfurt mit den Songs „You are alive in us. Nothing can take your place. You’re all we need. Your love has set us free“ und “You’ll never stop loving us, no matter how far we run. We are alive on God’s great dancefloor”.

(Jörg Podworny)