Missbrauch: Frauen sind weder „Trophäen“ noch „Bedrohung“

Danielle Strickland wirbt für verantwortliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe

„Die Wahrheit über „ein „schwerwiegendes Problem“ spricht die Autorin und frühere leitende Heilsarmee-Mitarbeiterin Danielle Strickland an: Eine von drei Frauen hat eigene Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch gemacht. Im Zuge der „#Metoo“-Bewegung haben mehr als 19 Millionen Frauen über den Kurznachrichtendienst Twitter von ihren Missbrauchserfahrungen berichtet. Schlimm ist: Nach Stricklands Worten geschieht Missbrauch „nicht außerhalb von Kirchen. Wir sind Teil davon.“ Ihr Wunsch und Gebet ist, dass besonders Christen „den Mut haben, den Frauen und ihren schlimmen Erfahrungen zuzuhören – und dass wir die Kultur verändern, indem wir zusammenarbeiten.“


Strickland ist überzeugt, dass „Gott, der an Gemeinschaft interessiert ist, Frauen und Männer dazu geschaffen hat, zusammenzuarbeiten.“ Und Christen können „mit Worten und Taten zeigen, wie das gemeinschaftliche Zusammenleben von Gott gedacht“ ist – und damit einen „wichtigen Dienst der Versöhnung leisten.


In der Bibel ist oft davon die Rede: „Habt keine Angst!“ Strickland rät deswegen: „Wir können nicht vor der Angst davonlaufen – aber den Ängsten gemeinsam mit Jesus in die Augen schauen.“ Hilfreich ist es aus ihrer Sicht, die Unterschiede zu verstehen und zu feiern. Jeder Mensch ist unterschiedlich, nicht nur das Geschlecht unterscheidet die Menschen. „Unterschiede mit der Brille des Glaubens betrachten ist die beste Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.“ Schließlich erklärt sie: Sexismus ist kein Problem von Frauen und von Männern, sondern das der gesamten Menschheit. Studien zeigten: Die Kultur verändert sich dann, wenn man zusammenarbeitet.


Frauen und Männern rät Strickland, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen und die Dinge klar beim Namen zu nennen. Frauen seien weder „Trophäen“, noch eine Bedrohung oder Versuchung für Männer. Ihr Appell an beide Geschlechter ist: „Gebraucht eure Fähigkeiten und euren Einfluss, um andere zu bevollmächtigen! So hat auch Jesus gehandelt: Er hat alle Macht gehabt, wurde aber nie korrumpiert dadurch.“