Die Leiter und ihre Leitern

Christopher Schacht: Jeder Christ mit einer Vision, einem Ziel

Mit 50 Euro ist Christopher Schacht einst um die Welt gereist. Danach hat er in Hessen eine Gemeinde gegründet und betreibt mit Freunden das Social Media Portal „Life.Lion“ mit mehreren hunderttausend Followern. Jetzt kommt er mit einer Leiter auf die Bühne und erzählt von seiner Reise, die ihn äußerlich durch 25 Länder geführt hat, aber auch eine innere Reise war, in der er selbst Christ wurde. Heute ist seine Überzeugung, dass es wichtig ist, dass jeder Christ eine Vision, ein Ziel hat. Die Frage ist: Wie finde ich meine eigene Mission – die der Weg hin zu meiner Vision und Berufung ist? „Damit die Welt Jesus kennenlernt, braucht es dich und dich und dich und mich eingeschlossen.“

Das Schöne ist: Gott hat den Weg schon vorbereitet. Christopher beschreibt das anhand seiner eigenen Lebenserfahrung, die ihn vom Ende der Weltreise über eine Buchveröffentlichung, Theologiestudium, Gemeindegründung, einen YouTube-Kanal bis zu einer Glaubens-Plattform und Glaubensgrundkursen geführt hat. „Ich will dich challengen: Bist du ergriffen von Gottes Liebe? Bist du bereit, Jesus jeden Tag mehr in dein Leben lassen? Was ist deine Vision?“ Gott ist treu, sagt er. „Und überall liegen Sprossen für dich bereit, die du nutzen kannst. Gott sucht Leiter, die ihre Leiter nutzen.“

Das Willow-„Vlies für die Zukunft“

25 Jahre Willow-Kongress-Geschichte voller vielfältiger Segensgeschichten werden dann ins Bild gesetzt. 38 Kongresse für 175.000 Menschen hat Willow Creek Deutschland (WCD) seit 1996 auf die Beine gestellt. Nun treten nach und nach Menschen auf die Bühne, die mit Pappschildern zum Ausdruck bringen, was Gott durch die Willow-Kongresse positiv bei ihnen verändert hat. Der 2. Vorsitzende Stefan Pahl spricht von „25 Jahren veränderte Leben und veränderte Gemeinden.“ Der Vorsitzende Ulrich Eggers erklärt im Anschluss, dass den Kongressveranstaltern infolge von Corona und der notwendigen Terminverschiebung 3.000 Anmeldungen fehlen – und damit rund 450.000 Euro.

Damit es weiter Inspiration und Innovation für Christen und Gemeinden geben kann, will WCD, auch als Vorfinanzierung für kommende Konferenzen, ein „Vlies für die Zukunft“ auslegen – und die fehlende Summe bis 31. Oktober einsammeln, um zu klären, ob die Kongressarbeit fortgesetzt werden kann.

Renke Bohlen: „Gott macht Neues, das ist seine DNA“

„Gott möchte Neues schaffen“, erklärt Pastor Renke Bohlen, der 2013 mit seiner Frau vom Bodensee an die A40 nach Bochum gezogen ist, weil er es auf dem Herzen hatte, eine neue Gemeinde zu gründen: „Kirche im Pott“. Gestartet im eigenen Wohnzimmer, machen sie 2014 weiter in einem Kino am Bahnhof „Ich wollte nie ins Kino und nie an den Bahnhof, aber das ist Berufung.“ Im Blick auf Gottes Aufträge sagt er: „Gott macht nicht einmal was Neues, er macht immer etwas Neues, das ist seine DNA.“

Selbstkritisch räumt Bohlen Fehler in der Gemeindearbeit und ein zu schnelles Tempo ein. Nach dem Höhepunkt mit einem Heiligabend-Gottesdienst 2019 in der „Starlight-Express“-Halle in Bochum mit 3.200 Besuchern aber habe Corona der Gemeinde „den Boden unter den Füßen weggezogen“: Bei der Wiedereröffnung nach dem ersten Corona-Lockdown waren 28 Besucher im Gottesdienst. Aber: „Wir werden deshalb nicht aufgeben, lebendige Ortskirche zu bauen. Manchmal sind Krisen Chancen für etwas Neues“, sagt Bohlen. Er macht Mut, neue Möglichkeiten zu nutzen und Erneuerung zu wagen. „Warte mit deiner Gemeindeerneuerung nicht zu lange, damit sie beim Neustart nicht zusammenbricht!“

Seine Erfahrung beim Gemeindebau ist: Menschen wollen echte Menschen, keine glatten Typen. Auch deshalb erklärt der Pastor: „Wir wollen zurück zum Kern, warum es Kirche gibt. Wir wollen in unserer Gemeinde weniger Events, mehr Gemeinschaft. Weniger Reihen, mehr Kreise. Weniger Programme, mehr Jesus. Weniger Entertainment, mehr Heiliger Geist.“ Er hat Sympathie für das Konzept, mit Wut und Mut Gemeinde zu bauen: Wut über das, was nicht so läuft. Und Mut für das, was sein und verändert werden kann. Und dabei im Vertrauen auf Gott zu beten und Ausschau zu halten nach dem, was kommen wird.