»Kirche ist wie ein Gewächshaus«

Haverkamp: Gottes Raum gestalten mit Wärme, Licht, Klima …

Zwei junge Kirchen-Leiter von modernen Startup-Kirchen sprechen beim LK18 von ihrer Leidenschaft für missionarischen Gemeindebau: Freimut Haverkamp von der Hillsong-Gemeinde Konstanz wirbt in einem leidenschaftlichen Vortrag dafür, dass Christen alles tun, damit Menschen das Leben finden, mit allen Facetten – in Gottes Haus. Der Urheber all dessen ist Gott selbst, der einen Raum schafft, in dem wir uns wohlfühlen, in Gemeinschaft. Denn »zusammen etwas zu erleben, ist viel besser als alleine«. Aufgabe von Christen ist es, den gottgegebenen Raum zu gestalten.

Haverkamp ist überzeugt: Die lokale Ortsgemeinde ist der Ort, an dem Menschen aufblühen können und ihre Sehnsucht erfüllt wird. Christen sollten darum »zum Herzen von Menschen sprechen, mit den göttlichen Gaben eine gute Atmosphäre des Glaubens kreieren und an die Träume der Menschen anknüpfen«. Die Verschiedenartigkeit von Christen ist dabei nicht Hindernis, sondern Chance: »Das Gold in Gemeinschaft ist, dass wir anders sind, damit wir reif werden und aneinander lernen können.«

Haverkamp zieht einen Vergleich: »Kirche ist wie ein Gewächshaus.« Denn: »Wenn Umgebung, Wärme, Licht, Klima, … stimmen, dann geschieht enormes Wachstum. Dann werden Menschen kommen, weil sie hier ihre Sehnsucht treffen.« Gemeinden sollten darum ihre Häuser »weit öffnen für Menschen und deren Sehnsucht stillen«.

Perspektivwechsel gegen Enthusiasmus-Killer

Tobias Teichen, Leiter der International Christian Fellowship (ICF)-Gemeinde München, setzt das Bild von Gemeinde-Leitungspersönlichkeiten und Mitarbeitenden fort, indem er über Enthusiasmus-Killer im Leben von Christen spricht, die nur allzu leicht in eine Abwärtsspirale ziehen können: Angst, Leere und Isolation.

Angst hindert am Weitergehen, und zeigt sich etwa im Vergleichen mit anderen Gemeinden. »Wie Kirchen und Leitende übereinander reden, ist oft kein Jesus-Style«, räumt Teichen ein und sagt: »Ich träume von einer Gemeindelandschaft in Deutschland, in der wir Dinge nicht unter- und gegeneinander regeln, sondern zu Jesus bringen.« Christen sollten auch nicht der Lüge glauben, dass sie allein wären. »Gott ist immer da.« Es sei eine »teuflische Strategie: Menschen von der Gemeinschaft trennen und von Gottes Luft abschnüren«. Wer das Gefühl der Leere zulässt, dessen Enthusiasmus wird mehr und mehr erstickt. Teichens Gegenstrategie: »Das Fenster der Dankbarkeit weit öffnen!« Und er empfiehlt, einen Perspektivwechsel zu üben, Spielfilme beispielsweise rückwärts zu gucken. Wer z.B. den »Weißen Hai« rückwärts sieht, verfolgt gebannt, wie ein Hai solange Menschen ausspuckt, bis sie eine Strandbar eröffnen. Oder auf der »Titanic« werden tausende Menschen auf einem schönen Schiff vor dem Ertrinken gerettet. Wesentlich ist immer: Die Leidenschaftskiller zu stoppen: indem ich sie gemeinsam mit Jesus ansehe und mich von ihm verändern lasse.