Besondere Gäste unter besonderen Gästen

Beim Willow Creek Leitungskongress gibt es nur besondere Gäste, denn: Jeder ist wichtig, jeder kann einen Unterschied machen und alle haben Einfluss auf diese Welt. Auf einem Gästeempfang am Rande des Leitungskongresses in Dortmund haben wir Führungspersönlichkeiten zu ihrer Meinung nach erfolgreicher Leitung befragt. Eines wurde schnell deutlich: Auch wenn die Anwesenden aus völlig verschiedenen Gemeinden, Berufsfeldern und Konfessionen kommen, haben sie eine große Gemeinsamkeit: ihren Glauben in ihrer Leitung zu verankern. Das eint und das stärkt – jeden und überall.

Ein besonderer Gast war Dr. Irmgard Schwaetzer, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland: »Für mich ist es das erste Mal auf einem Leitungskongress und es ist auch wirklich mal dran.« Die Kirchenfunktionärin betonte vor allem die Wichtigkeit des gegenseitigen Respekts und dass sich vor allem Christen stets darum bemühen sollten, diesen Respekt in ihrem Umfeld deutlich zu machen. Besonders am Herzen liegt Schwaetzer der richtige Umgang mit dem Wandel, den die Kirche momentan erlebe: »Menschen möchten viel stärker einbezogen werden in der Gestaltung ihrer Kirche. Wir müssen mehr zuhören und nicht immer schon alles besser wissen und predigen. Vor allem aber müssen wir vor unsere eigenen Mauern treten, denn da warten viel mehr Menschen auf uns, als wir denken.« Das Motto des Leitungskongresses, Zukunft – Hoffnung – Kirche, verbindet all die Konfessionen miteinander und eint Christen in einem gemeinsamen Auftrag.

Christoph Stiba, Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, fand herausfordernde, aber gleichzeitig sehr inspirierende Worte. Er begann seine Begrüßung mit der Aufforderung: »Bitte hören Sie nicht das, was ich sage, sondern nur das, was ich meine.« Wenn er diesen Satz auch teilweise im Scherz formulierte, versteckten sich dahinter ganz zentrale Fragen: Was sagt und was meint Kirche heutzutage? Wie kann sie Menschen noch ansprechen? Ist Kirche verständlich und zugänglich? »Wenn wir glaubwürdige Zeugen des christlichen Glaubens sein wollen, geht das nur, wenn wir zusammenarbeiten. Und genau das können wir von Willow lernen, genau deswegen bin ich gerne hier.« Denn auch bei diesem Leitungskongress geht es nicht um die Unterschiede, sondern um die Gemeinsamkeiten, vor allem um das gemeinsame Ziel: Menschen mit und im Glauben begegnen und das Evangelium in die Herzen eines jedes Einzelnen pflanzen.

Allianzvorsitzender Ekkehart Vetter weiß die Impulse des Leitungskongresses schon lange zu schätzen: »Ich begleite die Willow Bewegung bereits viele Jahre – oder besser gesagt: begleitet mich Willow schon sehr lange.« Wenn ihm jemand vor 25 Jahren gesagt hätte, dass der Leitungskongress einmal mehr als 10 000 Besucher haben würde, hätte er dieses Ziel wohl noch etwas belächelt. Umso mehr freue es ihn zu sehen, wie stark die Nachfrage ist, denn Vetter ist überzeugt, dass die Inhalte, die auf dem Leitungskongress vermittelt werden, unabdingbar für erfolgreiche Leiterschaft sind: »Hier werden Strategien vermittelt, die verständlich sind, kompatibel für jeden. Willow-Leitungskongress ist nichts Abgehobenes, im Gegenteil, er ist nahbar, erlebbar, menschennah und ganz nah am Puls der Zeit.«

Großunternehmer und BDI-Vizepräsident Friedhelm Loh bezieht seinen Erfolg nicht auf sich, sondern sieht eine ganz andere Geheimzutat in seinem Erfolgsrezept: »Du musst natürlich ein guter Manager sein und gut anleiten können. Aber den entscheidenden Unterschied für mich macht die Botschaft Christi. Ich bin Christ – das prägt mein Leben und mein Handeln und dadurch natürlich auch mein Leiten. Ich bin nicht hier, weil ich schon so viel weiß, sondern ich bin hier, um zu lernen, mein Wissen zu erweitern und mit diesem Mehr-Wissen mein Wirken besser zu gestalten.« Besonders faszinierend ist es für Loh, dass man sich beim Willow Leitungskongress nicht von der säkularen Welt abschotte, denn dann käme man nicht weit. Vielmehr ginge es darum, gute Impulse aus der säkularen Welt zu erkennen und sie zu nutzen, ohne dabei den christlichen Anspruch herunterzuschrauben. Säkulare und kirchliche Welt – das sind nicht zwei Welten, sondern beides besteht im Hier und Jetzt und beides muss wahrgenommen und kombiniert werden, um Leitung erfolgreich zu gestalten. Loh sieht in seinem Glauben noch eine ganz besondere Stütze: »Auch wenn ich für meine Mitarbeiter die letzte Instanz bin, bin ich nicht die letzte Instanz, sondern Gott. Und das ist für mich sehr befreiend, das nimmt mir negativen Druck und lässt mich mutig voranschreiten.«

Tolle Stimmen von ranghohen Leitern, die in der Haltung bestätigen, Werte und Zusammenhalt stets über Erfolg und Profit zu stellen. Zuerst kommt Gott, von ihm kommt Gnade und dann kommt der Erfolg, und zwar als ein natürliches Ergebnis unseres Handelns.

Autorin: Jenifer Girke