Befreite Vergangenheit – neues kreatives Leben

Blaine Hogan: Offen werden für Gottes Geschenke der Kreativität

Künstlerisch-kreativ-sportlich geht das Programm am letzten Tag des YOUNGSTER-Kongresses in der Erfurter Messe an den Start: Nach dem kraftvollen Lobpreis am Sonntagmorgen mit der Band um Tony Sorrentino, Adina Mitchell und Thomas Enns steht der Nürnberger Fotograf Jan Schlegel auf der Bühne. Er möchte weniger für seine Porträtaufnahmen, sondern vor allem bekannt sein als eine Person, die andere Menschen liebt – weil Jesus die Liebe in Person ist, sagt er. Schlegel zeigt eine kleine Auswahl seiner ausdrucksstarken Fotos und erzählt dabei von persönlichen, manchmal schwierigen, Begegnungen mit den Menschen, die er ablichtet. Der Fotograf will die Menschen zeigen, wie sie sind, ohne Schminke, Filter und Photoshop – »denn das ist Schönheit«.

Auch der Sprecher an diesem Morgen hat eine ausgeprägte künstlerische Ader: Der Schauspieler, Regisseur und Kreativkünstler Blaine Hogan (»Prison Break«) ist ein »Storyteller« – und erzählt Geschichten. Er selbst hat katholische Wurzeln, ist in einer Familie mit viel Zerbruch aufgewachsen, hat sich bei etlichen christlichen Veranstaltungen immer wieder (oberflächlich) bekehrt – und schließlich bei Willow Creek Christus zugewandt und taufen lassen.

In seinem Leben gibt es »viele dunkle Erfahrungen«, berichtet Hogan: Angstzustände, Depression, Selbstmordgedanken, Süchte, Abhängigkeiten und Missbrauch - sie sind aber zur Grundlage seiner heutigen kreativen Persönlichkeit und Arbeit geworden. Er fragt: Obwohl wir einen überaus kreativen Gott haben, warum sind wir nicht kreativer und fantasievoller in unserem Leben und unseren Gottesdiensten? Seine Antwort: Wir sind nicht offen für Gottes Geschenke der Kreativität, wenn wir wegen schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit die Zukunft fürchten: Wer denkt, »Das soll mir nicht wieder passieren!«, wird gelähmt und zurückhaltend.

Darum ist es wichtig, den eigenen Geschichten auf den Grund zu gehen, sagt Hogan. Er macht den YOUNGSTER-Teilnehmenden Mut, Christus einzuladen in die eigene Vergangenheit, die dunklen Punkte zu benennen und ihn heilen lassen – das wird sich heilsam auswirken: persönlich und auch auf die Arbeit in der Gemeinde für Kinder und Jugendliche. Es ist wichtig, für sich zu klären: Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Und gehe ich bewusst Gott entgegen, der auf mich wartet und jederzeit bei mir ist? Wer die Vergangenheit durch Gottes Gnade erlösen lässt, kann ein neues befreites und auch kreatives Leben zu führen. Kann befreit gehen in Gemeinde, Schule, Zuhause oder Arbeit – und den Menschen sagen: »Es gibt noch so viel mehr im Leben – durch Gott!«

Ein Experiment schließt sich an: ein spontanes künstlerisch-kreatives Gespräch mit Gott ohne Worte. Die Künstlerin Antje Fink bemalt eine weiße Wand, während der Pianist Florian Sitzmann am Klavier spielt und die Farbe in Töne übersetzt. Die Performance wird ergänzt durch eine Talkrunde, bei der Sitzmann, Fink, Schlegel, die Akrobatin und Tänzerin Nina Treiber und der Kongress-Produktionsleiter Christoph Holdinghausen über ihre Erfahrungen mit Kunst und Kultur sprechen und Mut machen, auch außerhalb von Gemeinde engagiert kreativ zu sein und einen Unterschied zu machen.