Am Jahresanfang haben Willow Creek Deutschland und World Vision eine Partnerschaft vereinbart. Das Ziel ist, die soziale Ungerechtigkeit und Nöte in benachteiligten Ländern mehr bewusst zu machen und ihre Bekämpfung als notwendigen Ausdruck christlicher Nächstenliebe in Kirchen und Gemeinden hervorzuheben. Was eine Patenschaft auslösen kann, zeigt das folgende Beispiel.

Jackson wurde 1964 in einer ländlichen Gegend in Kenia geboren. Nur wer ein Allrad-Fahrzeug hat und ein guter Fahrer ist, schafft die lange, schwierige Strecke über die ausgefahrene Piste bis zu Jacksons Dorf der Kindheit. Als Maasai-Junge trug er die traditionelle Kleidung Shuka aus farbigen Stoffbahnen und lebte mit seiner Familie in einer Hütte aus Schlamm, Stroh und Kuhmist. Jackson lernte, das Vieh zu hüten und vor wilden Tieren zu schützen. Zwar ging Jackson noch zur Schule, doch sein Ziel im Leben stand fest: Er wollte ein Krieger werden.

»Durch die Patenschaft konnte ich der werden, der ich heute bin.«

Aber es kam anders: Als Jackson elf Jahre alt war, kam World Vision in Form einer Patenschaft in sein Leben. Das war der Auslöser für eine unglaubliche Veränderung. Seine bisherige Welt verschob sich und Türen zu ungeahnten Möglichkeiten und neuen Chancen öffneten sich. Zum ersten Mal in seinem Leben erhielt Jackson eine Schuluniform und zum ersten Mal trug er Schuhe. Und als World Vision Patenkind wurden auch seine Schulgebühren bezahlt. In Jacksons Gegend baute World Vision eine Apotheke auf, versorgte die Patenkinder in der Region medizinisch und verteilte während der schweren Dürre 1976/77 Lebensmittel. Auch den Bauern half World Vision, damit sie ihre eigenen Nahrungsmittel anbauen konnten; die Familien wurden zudem mit Ziegen für neue Herden unterstützt.

Nach seinem Schulabschluss begann Jackson zu arbeiten – zunächst als Viehhändler, doch bald begann er, sich für andere einzusetzen. Er beriet Bauern in der Land- und Viehwirtschaft, baute eine Maasai-Schule auf und gab Alphabetisierungskurse für Erwachsene. Später begann er ein Theologie-Studium und wurde Pfarrer. In der anglikanischen Kirche stieg er dank seiner Leistungen und seinem Einsatz rasch auf und wurde 2016 zum Erzbischof von Kenia gewählt.

Obwohl Jackson Briefe von seinem Paten erhielt, fand er nie heraus, wer er oder sie war. Bis heute ist er dafür dankbar, dass jemand vor über 40 Jahren eine Patenschaft für ihn übernommen hat. „Durch die Patenschaft konnte ich der werden, der ich heute bin, Erzbischof der Anglikanischen Kirche in Kenia, und das Leben anderer Menschen verändern. Das wäre nicht möglich gewesen ohne meinen Paten und dafür bin ich für immer dankbar.“

Meet Jackson (the Archbishop of Kenya)