Seit einem Jahr läuft das Video-Format LET'S TALK ABOUT THE TALK von Willow Creek Deutschland auf YouTube, Facebook und Instagram. Mehr als 200.000 Mal wurden die Folgen bereits aufgerufen.

In den 15-Minuten-Videos diskutieren Leitungspersonen über einen Ausschnitt aus einem Willow-Leitungskongress-Vortrag. Sie fragen: Wie passen die Inhalte in unser Leben und unseren Gemeindekontext? Fortgesetzt werden soll das Gespräch in Kleingruppen und Kirchen vor Ort. Hier berichten drei Hauskreise von ihren Erfahrungen.

Die Studierenden-Gruppe

Der Abend: Als wir Ende 2021 ein neues Thema suchten und ich gerade neu inspiriert von der Willow-TechArts-Konferenz kam, schlug ich LET’S TALK ABOUT THE TALK vor. Seitdem schauen wir jede Woche eine Folge. Wir starten mit einem gemeinsamen Abendessen, reden dann über die aktuelle Folge und schließen mit einer Lobpreis- und Gebetszeit. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob die Themen – die meistens einen Leitungs-Fokus haben – zu unserer Gruppe passen würden. Aber die Sorge war unbegründet: Jede Folge enthält wertvolle Impulse auch für Leute ohne Leitungsaufgaben.

Die Gruppe: Wir sind eine Gruppe aus  sieben Personen zwischen 20 und 30 Jahren und gehören zur Braunschweiger Friedenskirche, haben aber verschiedene Glaubensbiografien. Die meisten von uns stehen kurz vor dem Ende ihres Studiums. Veränderung ist also das zentrale Thema – sei es die Lebenssituation, Arbeit, Wohnung, Beziehungen, Gemeinde ... Hinzu kommen die Veränderungen in der Welt.

Ein Highlight: Die Folge „Wie Menschen auf Veränderung reagieren“ mit Craig Groeschel. Für unsere sich schnell wandelnde Welt hat sie enorme Relevanz. Gerade in Deutschland, wo Veränderung oft erstmal negativ gesehen wird und man den Status quo erhalten möchte.

Eike Gellermann, Friedenskirche Braunschweig

»Dass wir manchmal radikale Wege gehen müssen, hat mir aus der Seele gesprochen.«

Der Online-Hauskreis

Der Abend: Im ersten Corona-Jahr haben wir uns nach dem Lockdown gar nicht mehr als Hauskreis getroffen. Im Mai 2021 nahmen wir mit LET’S TALK ABOUT THE TALK einen neuen Anlauf. Die Folgen gaben uns wieder einen festen Rahmen und gutes Material. Vor allem: Wir konnten uns mit dem Format auch online treffen. Das Sprechtempo in den Folgen ist rasant – für uns gewöhnungsbedürftig. Unser anschließendes Gespräch ist deutlich langsamer. Wir beginnen meistens mit einem Moment der Stille, des inneren Gebets, um erstmal innerlich „abzubremsen“.

Die Gruppe: Unser Kreis besteht aus fünf Personen zwischen 44 und 60 Jahren. Wir gehören zur Evangelisch-methodistischen Kirche in Bruchsal.

Ein Highlight: Zweifelsohne die Folge mit Geigenbauer Martin Schleske und seinem Thema „Abgestumpftheit überwinden“. Sein Aufruf, nicht mit einer Es-reicht-schon-noch-Haltung zu leben, hat uns sehr  angesprochen. Später haben wir uns den kompletten Vortrag angeschaut. Auch die Folge „Kirche zukunftsfähig machen“ vom Leitungskongress 2020 war stark. Ein Gruppenteilnehmer: „Dass wir manchmal radikale Wege müssen (ohne gleich eine Revolution anzuzetteln), hat mir aus der Seele gesprochen. Ich habe nachher noch mal meine Kongress-Unterlagen hervorgeholt“. Die Ausschnitte könnten gerne länger sein. Wir haben überlegt, ob wir uns nur mit den Folgen der deutschsprachigen Kongresssprecher befassen, dies aber verworfen. Die US-Redner haben nicht nur eine andere Sprache, sondern auch eine ganz andere Art – diese Mischung finden wir gut.

Martina Schäufele, Ev.-meth. Kirche Bruchsal

Der „normale“ Hauskreis

Der Abend: Gerne starten wir mit Lobpreis und sehen uns dann eine Folge an. Die Gedanken des Talk-Teams liefern immer ausreichend Gesprächsstoff. Die Fragen zum Weiterdenken in den dazugehörigen PDFs lassen wir manchmal später noch einfließen. Am Format schätzen wir, dass wir ohne Vorbereitung auf gutes Material zurückgreifen können und dass die Themen so unterschiedlich sind wie die Sprecher der Willow-Kongresse. Auch die Zusammensetzung des Talk-Teams ist eine Bereicherung.

Die Gruppe: Wir sind ein „normaler“ Hauskreis aus neun Frauen und Männern zwischen 20 und 32 Jahren. Einige studieren, andere sind berufstätig oder in Elternzeit, wir gehören zur Evangelischen Stadtmission Gießen.

Ein Highlight: Der Beitrag von ICF-Pastor Tobias Teichen zum Thema „Angst besiegen“ hat uns sehr bewegt. In seinen Ausführungen über die Verbreitung von Konkurrenzdenken und Neid in der Kirche haben wir auch in unserer Gruppe und Gemeinde einige Parallelen entdeckt. Der Austausch hat uns als Gruppe neu zusammengeschweißt. Das ehrliche Erzählen von Tobi war hierfür ein guter Aufhänger.

Nicole Rannefeld, Ev. Stadtmission Gießen

Hintere Reihe v.l.n.r.: Anna Kaufmann, Dozentin am Momentum College; Henok Worku, Pastor im Gospel-Forum; Christopher Schacht, Autor von „Mit 50 Euro um die Welt“.
Vordere Reihe v.l.n.r.: Gunnar Engel, Pastor der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Wanderup; Influencerin Jana Highholder und Tini Brüning, Theologiestudentin.