Bill Hybels, hat sein Amt als Hauptpastor der Willow Creek Community Church vorzeitig abgegeben, das teilte er am 10. April seiner Gemeinde mit. Hier seine Erklärung:
Seit dem allerersten Gottesdienst dieser Gemeinde in einem gemieteten Kino im Jahr 1975 ist es unsere größte Leidenschaft, eine blühende Gemeinde nach Apostelgeschichte 2 zu bauen, zu Ehren des Einen, dessen Namen wir tragen. Eine Gemeinschaft, in der
- verlorene Menschen gefunden werden konnten,
- gefundene Menschen im Glauben zur vollen Reife heranwachsen konnten,
- einsame Menschen in eine lebensspendende Gemeinschaft eingebunden werden konnten,
- Menschen in Not geliebt werden konnten und ihnen gedient werden konnte,
- gelangweilte Menschen einen Lebenssinn finden konnten, der ihren Puls beschleunigt,
- Geschlechter-, Rassen- und Generationsunterschiede gemeinsam überbrückt werden konnten,
- der Heilige Geist jeden Aspekt des Gemeindelebens leitet.
In den letzten 42 Jahren einen Platz in der ersten Reihe zu haben, um zu sehen, wie Gott diese großartige Vision erfüllt, war der größte Nervenkitzel und das größte Vorrecht in meinem Leben. Hinzu kommt noch, dass Gott jenseits unserer Mauern den Global Leadership Summit ins Leben gerufen und vervielfacht hat, der heute in 130 Ländern Leitungskräfte fördert. Das konnte nur durch Gott allein geschehen. Da ich sowohl diese Gemeinde als auch den Leadership Summit liebe, können Sie sich vorstellen, wie traurig ich darüber war, wie sich die Kontroverse um meine Person auf diese beiden Dienste ausgewirkt hat.
Bei unserem „Family Meeting“ (der Gemeindemitgliederversammlung) vor zwei Wochen stellten die Ältesten klar, dass die externen, unabhängigen Untersuchungen keine Hinweise für die ihnen zur Kenntnis gebrachten Anschuldigungen ergaben. Daraufhin äußerten die Ältesten den Wunsch, ich solle mein Amt als Senior Pastor bis zum Zeitpunkt meiner geplanten Pensionierung im Oktober 2018 – in sechs Monaten – fortführen. Lynne und ich sind für die Unterstützung der Ältesten und des Führungsteams zutiefst dankbar. Während die meisten von euch in der Willow-Gemeinde die Ergebnisse der von den Ältesten in Auftrag gegebenen externen Untersuchungen aufmerksam verfolgt und akzeptiert haben, sind einige aus dem größeren christlichen Umfeld weiterhin verwirrt und im Zwiespalt.
Lynne und ich haben das bemerkt, und es war für uns äußerst schmerzhaft zu sehen, dass diese Kontroverse weiterhin eine Ablenkung darstellt, die unsere Ältesten und Gemeindemitarbeitenden sowie die Mitarbeiter der Willow Creek Association (WCA) daran hindert, die Arbeit für diese fantastischen Dienste zu verrichten. Die leidenschaftlichen und treuen Leitenden dieser Gemeinde haben eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen. Sie haben eine Gemeinde zu leiten, Menschen zu begleiten, das sozialdiakonische Care Center zu leiten, die Jugendarbeit zu unterstützen und so viele andere Anlässe, zu denen sie zusammenkommen – wie unsere bevorstehende mehrwöchige Aktion „Celebration of Hope“, bei der wir die außergewöhnliche Arbeit unserer globalen Partner hervorheben, die treu und wirkungsvoll den Armen dienen. Und die WCA hat eine ebenso wichtige Aufgabe zu erfüllen, da sie Gemeindeleitende auf der ganzen Welt ausrüstet und stärkt. Lynne und ich lieben diese Dienste, und wir wollen, dass sie gedeihen. Aber es ist uns immer klarer geworden, dass sie nicht gedeihen können, wenn die wertvolle Zeit und Energie ihrer Leitenden geteilt sind. Die Leitenden unserer Gemeinde und der WCA brauchen die Freiheit, weiterhin die Aufgaben auszuführen, die Gott ihnen gegeben hat. Deshalb habe ich beschlossen, den Beginn meines geplanten Ruhestands vom Oktober dieses Jahres auf heute Abend vorzuziehen. Diese Entscheidung war ganz allein meine Entscheidung, aber nach vielen Gesprächen erhielt meine Entscheidung die einhellige Unterstützung der Ältesten und des Führungsteams.
»Über eure Gebete während der kommenden Zeit würde ich mich sehr freuen.«
Darüber hinaus habe ich mich dazu entschlossen, auf dem bevorstehenden Global Leadership Summit aus meinen üblichen Lehr- und Gastgeberverpflichtungen auszusteigen. Auch das war meine Entscheidung, aber nach Gesprächen und Gebet wurde ihr vom WCA-Vorstand zugestimmt. Des Weiteren empfinde ich das Bedürfnis, demütig in mich hineinzuschauen und festzustellen, was Gott mich lehren will. Ich will mich weiterhin mit weisen Ratgebern und vertrauten Freunden umgeben und sie bitten, ehrlich in mein Leben hinein zu sprechen, damit ich jede einzelne Lektion lernen kann, die ich aus all dem lernen muss. Ich habe völligen Frieden bei dieser Entscheidung und werde diesen Prozess nicht überstürzen. Über eure Gebete während dieser kommenden Zeit der Besinnung würde ich mich sehr freuen. In letzter Zeit wurde mir vieles vorgeworfen, das ich einfach nicht getan habe. Lasst mich jedoch in aller Demut drei Dinge anerkennen, die ich getan habe:
Erstens: Meine erste Reaktion auf einige dieser jüngsten Anschuldigungen war Zorn. Ich bekenne, dass ich mich in den letzten Wochen sehr geärgert habe, als ich zusehen musste, wie zu Unrecht erhobene verletzende Anschuldigungen die Runde machten. Ich fühlte mich angegriffen und wusste, dass meine Lieben und diese Gemeindefamilie davon betroffen sein würden. Ich wünsche mir aufrichtig, meine erste Reaktion wäre vom Zuhören und demütigen Reflektieren geprägt gewesen. Wenn ich noch einmal zurückgehen könnte, würde ich zuerst zuhören und danach versuchen wollen, zu lernen und zu verstehen. Ich entschuldige mich für eine Reaktion, die verteidigend war, anstatt eine Reaktion, die zum Gespräch und zum Lernen einlud.
Zweitens: Mir wird jetzt klar, dass ich in der Vergangenheit in bestimmten Situationen und unter bestimmten Umständen manches kommuniziert habe, dass auf eine Art ankam, die ich nicht beabsichtigt hatte und die einigen Leuten bisweilen unangenehm war. Ich war viel zu lange blind für diese Dynamik. Das tut mir sehr leid.
Drittens: Ich habe mich zu oft in Situationen gebracht, die zu vermeiden weitaus klüger gewesen wäre. Ich war manchmal naiv, was die Dynamik angeht, die diese Situationen hervorbrachten. Es tut mir leid, dass mir da die Weisheit fehlte. Ich verpflichte mich dazu, mich in Zukunft nie wieder in eine ähnliche Situation zu bringen.
Außerdem möchte ich anerkennen, dass solche Anschuldigungen jederzeit mit großer Demut und Ernsthaftigkeit entgegengenommen werden müssen. Ich bekräftige Ihnen gegenüber, dass ich diese Anschuldigungen sehr ernst genommen habe, ebenso wie die Ältesten unserer Gemeinde. Während einige der Geschichten, die über mich erzählt wurden, irreführend und andere völlig falsch sind, und während die Untersuchungen zu keinen Hinweisen auf Fehlverhalten geführt haben, wurde ich durch diese Anschuldigungen ernüchtert, und wie ich bereits sagte, habe ich den Rat von weisen Ratgebern, Freunden und Familienmitgliedern gesucht, die mir dabei helfen, mich in einem Prozess der demütigen Reflexion zu unterziehen.
Durch Gottes Gnade steht sowohl der Gemeinde als auch dem Global Summit eine strahlende Zukunft bevor. Was die Gemeinde angeht, arbeiten Heather Larson und Steve Carter bereits seit Oktober letzten Jahres in ihren neuen Funktionen. Die Ältesten und ich sind uns einig, dass ab heute Abend Heather offiziell Leitende Pastorin von Willow wird und Steve offiziell seine Funktion als Leitender Pastor für den Bereich Predigt antritt. Wie ihr wisst, sind sie begabte und leidenschaftliche Diener Gottes und werden von dem besten Führungsteam unterstützt, mit dem ich je zusammengearbeitet habe. Die Ältesten werden weiterhin eine hervorragende Aufsicht über Willow ausüben. Mein Respekt vor ihnen kennt keine Grenzen. Ich glaube von ganzem Herzen an Gottes Vision für die Zukunft unserer Gemeinde und an das herausragende Team, das sie dabei leiten wird, diese Vision umzusetzen.
Auf der Seite der Willow Creek Association werden unser CEO Tom DeVries und unser Vorstandsvorsitzender Dick DeVos, beide erfahrene Führungskräfte, weiterhin die Reichweite und Wirkung des Global Summit auf der ganzen Welt ausbauen. Niemand wird den Summit 2018 mehr anfeuern als ich. Falls ihr Bedenken habt, ob ich nach einer Zeit des Nachdenkens irgendwo anders hingehe: Ich beabsichtige, mich auch danach dieser Gemeinde treu zu bleiben. Willow wird immer meine Heimatgemeinde sein.
»Unsere Familie wird euch für immer dafür dankbar sein, wie ihr uns geliebt habt.«
Abschließend noch ein paar persönliche Gedanken: Unsere Familie wird euch für immer dafür dankbar sein, wie ihr uns geliebt und unterstützt habt. Shauna und Todd kamen beide in dieser Gemeinschaft zum Glauben und wurden hier getauft. Beide begannen schon in der Grundschule, sich hier ehrenamtlich einzubringen: Todd im Promiseland-Technikteam und Shauna in einem Promiseland-Theatergruppe und samstagmorgens im Seeds Bookstore, wo sie auf einer Trittleiter stehen musste, um an die Kasse zu gelangen. Sie lieben diese Gemeinde.
Meine Frau, Lynne, hat sich hier während meiner gesamten Amtszeit ehrenamtlich eingebracht. Sie übernahm die Leitung unserer HIV/AIDS-Initiativen in Afrika. Sie reiste mehrfach in den Kongo, um sich mit Frauen zu treffen, die Opfer von als Waffen des Krieges verübten Vergewaltigungen geworden waren. Sie hat viele von euch mit in den Nahen Osten genommen, um sich mit denen zu treffen, die dort an der Basis Frieden stiften. Sie ist nach Jordanien und in den Irak gereist, um sich mit Flüchtlingen und mit Frauen zu treffen, die aus der Sexsklaverei der ISIS gerettet wurden. Sie ist seit Jahrzehnten eine Fürsprecherin derer, die an den Rand gedrängt sind. Ihr habt ihren Dienste respektiert und unterstützt. Ich danke euch dafür.
Einer unserer tiefsten Werte hier bei Willow ist: »Die Ortsgemeinde ist die Hoffnung der Welt«. Willow, ihr glaubt das nicht nur, ihr veranschaulicht es! Ihr seid den Armen in der Welt und in der Vorstadt zur Seite getreten. Ihr habt das Banner der Rassenversöhnung hochgehalten. Ihr habt Immigranten willkommen geheißen und unsere Special-Friends-Kinder geliebt. Ihr habt euer Herz für die Gefangenen geöffnet und Millionen von Saatgutpaketen für die Hungrigen gepackt. Ich habe es schon einmal gesagt und werde es jetzt noch einmal sagen: Ihr seid die leidenschaftlichste, großzügigste, am meisten aufs Reich Gottes ausgerichtete und offenherzigste Gemeinde auf Erden. Was die Zukunft dieser unglaublichen Gemeinde und die Zukunft des Global Summit angeht, bin ich heute ebenso zuversichtlich, wie ich es immer war. Danke!
Anmerkungen von Pam Orr im Auftrag des Ältestenkreises der Willow Creek Community Church
Die letzten Tage waren eine Herausforderung für so viele Menschen, hier bei Willow und anderswo. In den letzten vier Jahren war es das Ziel unseres Ältestenkreises, diese Gemeinde zu leiten und zu schützen, wie Gott es uns in Apostelgeschichte 20,28 vorgibt, indem wir in Bezug auf die Anschuldigungen, die uns vorgelegt wurden, nach Wahrheit, Gnade, Gerechtigkeit und Versöhnung trachten. Diese Werte haben wir verteidigt und werden uns auch in Zukunft dafür einsetzen. Wir sind zutiefst betrübt darüber, wie die jüngsten Ereignisse in den Medien dargestellt wurden, und wir sind entschlossen, auf biblische Weise weiterzuarbeiten. Wir beten, dass Gott in seiner Souveränität diese Situation bereinigt und allen Beteiligten Heilung bringt.
In dieser Zeit der Not und Herausforderung wollen wir 2. Korinther 4,18 (Hfa) in Anspruch nehmen: »Deshalb lassen wir uns von dem, was uns zurzeit so sichtbar bedrängt, nicht ablenken, sondern wir richten unseren Blick auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig.«
»Gott hat Willow Creek ein besonderes Maß an Einfluss gegeben und die Verantwortung, es gut zu verwalten.«
Willow, heute Abend werden wir in Glaubens- und Praxisfragen wirklich auf die Probe gestellt. Gott hat Willow Creek ein besonders großes Maß an Einfluss gegeben und damit auch die Verantwortung, es gut zu verwalten. In dieser Situation ist das nicht anders. Wir haben die Möglichkeit, auf diese Situation gottesfürchtig und biblisch zu reagieren. Unsere Kernüberzeugungen verweisen uns auf die Heilige Schrift. Wenn wir als biblische Gemeinschaft von Gläubigen leben wollen, dann müssen wir unsere Gefühle und Handlungen in der Heiligen Schrift verankern. Epheser 4,31 hat für Zeiten wie diese klare Anweisungen: »Mit Bitterkeit, Wutausbrüchen und Zorn sollt ihr nichts mehr zu tun haben. Schreit einander nicht an, redet nicht schlecht über andere und vermeidet jede Feindseligkeit.« Die Ermahnung wird im nächsten Vers noch schwieriger: »Seid vielmehr freundlich und barmherzig und vergebt einander, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat.«
In den letzten Wochen waren die Ältesten damit befasst, in Bezug auf neue Informationen, die in den Medien auftauchten, sorgfältig zu erkennen, welche nächsten Schritte nötig sind. Am Wochenende informierte Bill die Ältesten über seine Entscheidung, das Datum seines Ruhestandes zu verschieben. Obwohl wir aus so vielen Gründen zutiefst betrübt sind über die Umstände, die das Ende von Bills Amtszeit begleiten, akzeptieren wir sie und erkennen die Weisheit in seiner Entscheidung. Wir danken Gott, dass er einfache Menschen gebraucht, um sein gutes Werk zu tun. Und wir sind dankbar, dass Bill dem Ruf Gottes für sein Leben gefolgt ist und in den letzten 42 Jahren der Gemeinde und dem Reich Gottes gedient hat.
Heute Abend möchte ich über unsere Zukunft als Gemeinde sprechen. Gott hat nur drei Institutionen eingesetzt: die Regierung, die Familie und die Gemeinde. Willow Creek ist nicht unsere Gemeinde. Obwohl Bill seit den Anfängen von Willow Creek Senior Pastor ist, ging es bei Willow nie um nur eine Person. Willow Creek ist Jesu Gemeinde, und er hat versprochen, sie zu bauen (Matthäus 16,18). Die gute Nachricht über unsere Zukunft ist also, dass es nicht von einem von uns abhängig ist, dass diese Gemeinde gebaut wird – alles hängt davon ab, dass Jesus Christus selbst sein Versprechen an den Apostel Petrus hält: »Ich werde meine Gemeinde bauen.«
Wir sind Verwalter der Gemeinde Christi, und er hat uns gut ausgerüstet, um damit fortzufahren. Wie ihr wisst, haben Bill und die Ältesten einen mehrjährigen Nachfolgeprozess abgeschlossen, der im vergangenen Oktober seinen Höhepunkt erreichte, als wir ankündigten, dass Heather Larson und Steve Carter unsere Gemeinde in die Zukunft führen werden. Wir Ältesten unterstützen sie gemeinsam in ihren neuen Funktionen als Leitende Pastorin (Heather) und als Leitender Pastor für den Bereich Predigt (Steve). Sie wurden euch im vergangenen Oktober mit unserem vollen Segen und Vertrauen angekündigt, und in den darauffolgenden Monaten ist unser Vertrauen sogar noch gewachsen. Wir glauben, dass die beste Zeit dieser Gemeinde noch vor uns liegt.
Wir wissen, dass dies wahr ist: Gottes Missionsbefehl hat sich nicht geändert. Willow, wir werden weiterhin alle Nationen zu Jüngern machen und sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen. Sein Doppelgebot der Liebe hat sich nicht geändert. Wir werden weiterhin den Herrn, unseren Gott, mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all unserer Kraft und unserem Verstand lieben. UND wir werden immer alle lieben. Gottes Wort hat sich nicht geändert; und der Auftrag und die Vision von Willow Creek haben sich nicht geändert. Wir werden nicht aufhören, die Arbeit zu tun, zu der er uns beruft. Der Hebräerbrief fordert uns dazu auf: »Mit Ausdauer wollen wir auch noch das letzte Stück bis zum Ziel durchhalten. Dabei wollen wir nicht nach links oder rechts schauen, sondern allein auf Jesus. Er hat uns den Glauben geschenkt und wird ihn bewahren, bis wir am Ziel sind« (Hebräer 12,1-2). Obwohl wir ein Volk in tiefer Trauer sind, sind wir doch kein Volk ohne Hoffnung. Solange unsere Hoffnung am rechten Platz ist, haben wir vieles, worauf wir uns als Willow Creek Community Church freuen können.
Stellungnahme von Heather Larson
Das ist schwierig. Ich denke, eure Gefühle sind jetzt ganz durcheinander. Meine sind es jedenfalls. Ihr habt wahrscheinlich auch eine Menge Fragen, und ich möchte nur von ein paar Dingen sprechen, die wir wissen. Zuallererst werden Bill und Lynne immer die Mitbegründer dieser Gemeinde sein, und wir können für Bills Funktion als unser Pastor über mehr als 42 Jahre für immer dankbar sein. Ich werde weiterhin überaus dankbar dafür sein, wer er ist und welchen Einfluss er auf unser aller Leben hatte. Ich weiß, dass einige von euch das auch zum Ausdruck bringen wollen. Ihr könnt eine Nachricht an Bill oder Lynne schreiben und sie hier an die Gemeinde zu ihren Händen schicken. Wir haben auch eine spezielle E-Mail-Adresse eingerichtet, NoteToBill@willowcreek.org, und ihr könnt auch gerne eure Briefe dorthin hinschicken. Wir arbeiten daran, die Familie Hybels in Zukunft angemessen zu ehren, und wir werden euch darüber informieren.
Wir kommen nicht daran vorbei: Diese Zeit war unsagbar schwierig. Einige der Frauen, die ihre Geschichten vorgebracht haben, sind Frauen, die mich beraten und sich für mich eingesetzt haben. Diesen Frauen möchte ich sagen, dass ich Liebe und Dankbarkeit für euch und die Rolle, die ihr in meinem Leben gespielt habt, empfinde, und ich bin so tief traurig, dass wir alle uns an diesem Punkt befinden. Ich weiß jedoch, dass dies der richtige Weg nach vorne ist. Es gibt Beziehungen, die repariert werden müssen, und ich hoffe, dass dies der beste Weg ist, um einen Prozess der Heilung und Wiederherstellung zu beginnen. Ich möchte kurz zu den Frauen von Willow sprechen.
»Wir werden weiterhin eine starke und gesunde Kultur aufbauen.«
Ich weiß, dass viele von euch durcheinander oder frustriert sind. Einiges von dem, was ihr in den Medien gehört habt, deckt sich nicht mit eurer Erfahrung oder dem, was ihr von unserer Gemeinde wisst. Ich möchte euch versichern, dass wir gleichzeitig die Geschichte von jemandem respektieren und für unsere eigene eintreten können. Ihr seid stark. Ihr habt eure eigene Stimme. Und für uns alle, Frauen wie Männer, gilt: Ich weiß, dass wir unsere ganze Kraft dafür einsetzen werden, um voranzukommen und unsere Gaben zum Aufbau der Gemeinde zu verwenden. Wir werden uns grundlegend für ein gesundes Umfeld einsetzen, in dem wir gemeinsam arbeiten und dienen können. Das gehört seit Jahrzehnten zu unserer Kultur, und es ist ein Wert, der mir bis ins Mark geht. Wir werden einander weiterhin Unterstützung bieten, Sicherheit gewähren und Mut machen, über schwierige Dinge zu reden. Wir werden den Leuten weiterhin kurz berichten. Wir werden ganz offen sprechen. Wir werden weiterhin eine starke und gesunde Kultur aufbauen, in der wir alle, Frauen und Männer, das Potenzial dessen, wozu Gott uns geschaffen hat, voll ausleben können. Das gehört mit zu dem, was ich an unserer Gemeinde am meisten liebe. Das ändert sich nicht, und ich glaube, dass unsere Entschlossenheit gestärkt wird, die harte Arbeit dafür zu leisten, damit das geschieht.
»Das ist nicht das Ende der Willow-Geschichte.«
Nun wollen wir uns darauf konzentrieren, das nächste Kapitel aufzuschlagen. Die Ältesten und Bill haben uns bereits im Oktober darauf angesetzt. Dieser neue Abschnitt beginnt nun für uns etwas zu früh, aber Gott war uns absolut immer treu, und Er wusste von diesem Abend, lange bevor wir davon wussten. Wir werden unseren Blick weiterhin fest auf ihn richten, und wir werden ihm an den Tagen, die vor uns liegen, vertrauen. Unsere Gemeinde braucht jeden von uns mehr denn je, damit wir uns unterhaken und gemeinsam eine grundlegend inklusive, auf die Bibel gegründete, menschenliebende Gemeinde gemäß Apostelgeschichte 2 bauen. Das braucht nicht nur unsere Gemeinde, sondern auch die Welt um uns herum. Konzentrieren wir uns wieder auf unsere Nachbarn um uns herum. So viele von ihnen haben Fragen über Gott und darüber, wer er ist. Lasst uns auf eine Weise leben, die sie anzieht und ihnen die Liebe Gottes zeigt, die unser Leben verändert hat. Ich möchte anerkennen, dass wir alle Zeit und Raum brauchen werden, um das zu verarbeiten. Lasst uns zusammenkommen und uns dabei gegenseitig unterstützen. Aber inmitten von alledem, so traurig und so schwer das auch ist, lasst uns auch gemeinsam beschließen, dass dies nicht das Ende der Geschichte ist. Es ist nicht das Ende von Bills Geschichte. Das ist nicht das Ende der Willow-Geschichte, und es ist ganz gewiss nicht das Ende von Gottes Geschichte. Gott schreibt noch immer neue Kapitel für uns alle. Wir werden uns dabei auf ihn verlassen. Wir werden weiterhin lernen und wachsen, wir werden weiterhin der Welt um uns herum dienen, und wir werden weiterhin gemeinsam die Gemeinde sein! Gott wird alles Übrige tun!