Respekt für jeden – jederzeit!

LK18: Hybels wirbt: Den »Wert der Demut hoch« halten

Mit fünf Minuten Verspätung wird in der Westfalenhalle in Dortmund der erste Applaus des Leitungskongresses 2018 (LK18) laut. Grund für die Verzögerung: der Eingangs-Stau, den die mehr als 9.700 Besucher vor der Halle verursachen. Ein Video stimmt ein in die Thematik der Konferenz: Angesichts zunehmender Ungewissheiten und alter Sicherheiten, die sich überall auflösen, gilt es neue Wege zu finden für Zukunft – Hoffnung – Kirche. Der Willow-Creek-Künstler Nick Benoit verdeutlicht in einer Drama-Szene: Die Welt um uns ist noch nicht fertig. Es ist wichtig, Hoffnung in diese Welt zu bringen, durch viele »kleine« Leute, die zusammen eine große »Welle machen«. Der Amerikaner Matt Lundgren singt dann »Schönster Herr Jesu« (auf Deutsch!), als Leiter der deutsch-amerikanischen Lobpreis-Band. Mit allen Kongressbesuchern singen sie das Glaubensbekenntnis: »Ich glaube an deinen Namen, Jesus.«

Nachdem die deutschen Willow-Creek-Vorsitzenden Ulrich Eggers und Stefan Pahl ihn begrüßt haben, spricht Willow Creeks leitender Pastor Bill Hybels über das Kernthema des Morgens: Respekt für jeden – immer! Nicht nur in den Sozialen Medien hat sich inzwischen Respektlosigkeit, sogar Hass breitgemacht, sagt Hybels. Laut einer US-Studie ist in vergangenen Jahren der Grad der Respektlosigkeit in Unternehmen auf 50% gestiegen. In Restaurants könnten Gäste die Respektlosigkeit, die unter den Mitarbeitern herrscht, »regelrecht schmecken«. Auch in Gemeinden hat sich Respektlosigkeit eingenistet. Hybels wirbt darum, den »Wert der Demut hoch« zu halten, präsentiert »10 Regeln für einen respektvollen Umgang« und einen »Höflichkeitscode«.

Einfluss nehmen: Christen in Geschäftswelt, Erziehung, Politik und Mediengeschäft entsenden

Vor allem aber macht er Mut, auch öffentlich zu handeln: »Als Leitungspersönlichkeiten habt ihr Einfluss – und die Leute um euch herum achten auf deinen respektvollen Umgang!« Hybels sagt: »Nur die kraftvolle Botschaft der Liebe Jesu Christi verändert den Zustand eines menschlichen Herzens.« Sein Vorschlag an Gemeinden, die ihren Ort, ihre Stadt positiv beeinflussen wollen: Sendet Mitglieder aus Geschäfts-, Medien-, Erziehungs-, Gesundheitswesen in eurer Gemeinde bewusst aus – damit sie Gott verherrlichen, an ihrem (Arbeits-)Platz, im Alltag! Auch in die Politik solltet ihr Leute aussenden.

Dabei gibt es Herausforderungen zu meistern: »Wir sind zu schnell, haben zu viele Mails, zu viele Meetings – und zu wenig Zeit zur Reflexion.« Hybels rät: »Lass Gott jeden Tag 15 Minuten durch sein Wort zu dir reden!« Christlichen Geschäftsleuten empfiehlt er, »neue Wege« zu finden, um Gewinne zu machen – und das Geld wieder dem Umfeld zur Verfügung zu stellen. Die ganze Kultur eines Unternehmens »beginnt mit dem Leiter, der eine gute Kultur will«. Und schließlich fragt er Familienväter und –mütter: »Leitest du zu Hause genauso gut wie am Arbeitsplatz oder in Gemeinde?«