Christliche Gemeinden können zu Hoffnungsorten mit großer Anziehungskraft werden und positiv nach außen strahlen – mit dieser Botschaft ist am Donnerstagmorgen der Willow Creek-Leitungskongress (LK24) in Karlsruhe gestartet.
„This little light of mine, I’m gonna let it shine …” Die zwölfjährige Maite steht auf der Bühne und singt mit den Worten eines bekannten Spirituals, was den Willow Creek Leitungskongress in Karlsruhe prägen soll: das kleine Licht „in uns strahlen lassen“ – hinaus in die Gemeinden, Kirchen und das ganze Land. Hoffnung schenken. Denn: „Ihr seid das Licht.“
„Die Hoffnung muss raus – aber zuerst rein in uns“, sagte Ulrich Eggers, Vorsitzender von Willow Creek Deutschland, in seiner Begrüßung. Er sehe viel Müdigkeit, Konflikte und Zweifel, auch in sich selbst. „Wir sind hier, um uns von Gott füllen zu lassen.“ Und dann diese Hoffnung weitergeben: „So muss Kirche sein: mit offenen Türen für Menschen, die hoffnungslos sind.“
Rund 7.000 Teilnehmende und Mitarbeitende vor Ort in der dm-Arena und an den zehn Live-Übertragungsorten in ganz Deutschland wollen sich bis Samstag für ihr Christsein und ihre Aufgaben in den Gemeinden inspirieren und schulen lassen. Bis Samstagmittag (9. März) wird es in praxisnahen Vorträgen, Panels und Aktionen darum gehen, wie Kirche in einer „traumatisierten Welt“ Hoffnung ausstrahlen kann. Gleichzeitig brauchen Christinnen und Christen in den Gemeinden vor Ort in Zeiten sinkender Mitgliederzahlen selbst Hoffnung und Inspiration für ihre Arbeit.
In der ersten Session erklärte der Gemeindeaufbau-Experte Prof. Dr. Michael Herbst, emeritierter Professor für Praktische Theologie (Universität Greifswald), warum Christen Grund zur Hoffnung haben. Es gebe keine Hoffnung „aus uns selbst heraus“, aus menschlicher Zuversicht oder Kraft. „Nein, es ist die Verheißung selbst, die durch Gottes Treue auf mir liegt und bleibt. Die Hoffnung stirbt nicht nur zuletzt, die Hoffnung lebt zuerst.“ Und diese Hoffnung habe einen Namen: „Jesus“.
Zu den weiteren Sprecherinnen und Sprechern beim LK24 zählen der Theologe Dr. Philipp Bartholomä (FTH Gießen), Megan Marshman (Teaching Pastorin, Willow Creek-Gemeinde Chicago), der Blogger Carey Nieuwhof, Tobias Teichen (Pastor ICF München), Stacie und Andy Wood (Saddleback Church, Kalifornien) und die britische Theologin Dr. Amy Orr-Ewing.
Am Freitag ist ein Gästeempfang geplant, an dem die Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, Heike Springhart, teilnehmen wird. In ihrem Grußwort zum LK24 schrieb sie, „dass wir in einer Zeit leben, in der immer mehr Menschen tiefe Verunsicherung verspüren.“ Krisen ließen sich nicht ignorieren oder schönreden. Hoffnung stehe zurecht als Motto über dem Kongress – und aus christlicher Sicht habe diese ein „liebevoll strahlendes, motivierendes und ehrliches Gesicht.“


Willow Creek Deutschland ist ein überkonfessionelles Netzwerk, das haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter ermöglichen will, ihre Berufung zu entdecken. Seit 1996 finden Kongresse in Deutschland statt – zuletzt 2022 in Leipzig.