Session 2: „Wie wir gute Ideen in die Tat umsetzen“ - Chris McChesney

 

Chris McChesney ist Unternehmensberater für internationale Konzerne und Non-Profit-Organisationen. Außerdem ist er Mitverfasser des über 500.000-mal verkauften Buches „The 4 Disciplines of Execution“ (Die 4 Disziplinen der Umsetzung). Beim LK24 spricht er über die „vier Disziplinen der Umsetzung“ und gibt Tipps, wie Leitungspersonen in Gemeinden und Organisationen Ziele umsetzen können.

Anfangs holt er die Zuhörenden dort ab, wo Menschen im Alltag, in der Gemeinde oder in einem Unternehmen stehen. Es gebe immer einen Konflikt zwischen zwei Kräften, die gegeneinander arbeiten: Die „Durchbrucherlebnisse“ und die tägliche Routine, welche er „Wirbelsturm“ nennt.
Der Wirbelsturm bestehe aus den Maßnahmen, die eine Organisation oder Gemeinde am Laufen halten: das Tagesgeschäft, die tägliche Routine. Der Wirbelsturm hat laut McChesney dabei immer die Oberhand – es sei immer dringend.
 
Die „Durchbrucherlebnisse“ dagegen seien die Ziele über das Tagesgeschäft hinaus. Sie seien zwar wichtig, aber nicht unmittelbar dringend. Deswegen gingen sie oft unter.
Vier Strategien können laut McChesney dabei helfen, nicht nur das Tagesgeschäft im Blick zu haben, sondern auch den „Wirbelsturm zu durchdringen.“
 
1. Den Fokus auf wenige Ziele legen: Es sei notwendig, sich auf einige, wenige Ziele zu fokussieren. „Je mehr man sich vornimmt, desto weniger wird umgesetzt“ – das sei die „Gesetzmäßigkeit des schwindenden Ertrags“. „Wenn alles wichtig ist, dann ist nichts wichtig“. Die Anzahl an guten Ideen werde immer größer sein, als die Kapazitäten diese umzusetzen. Zusätzlich zum „Wirbelwind“ müsse man sich fragen: Was ist ein wichtiges Ziel über das Tagesgeschäft hinaus? Für McChesney sei das eine Formel für Hoffnung.
 
2. An „Frühindikatoren“ und „Leitungsmaßnahmen“ arbeiten: „Leitungsmaßnahmen“ messen das Ziel und die „Indikatoren“ messen etwas, was zum Ziel führt. „Die Frühindikatoren“ seien wie ein Hebel, der die Ziele wie einen schweren Felsen aufhebt. McChesney gibt ein Beispiel für „Leitungsmaßnahmen“ in einem Krankenhaus. Krankenschwestern haben die Patientenzufriedenheit in einem Krankenhaus gesteigert, indem sie eine „Leitungsmaßnahme“ umsetzten. Sie fragten die Patienten: „Liegt ihnen noch etwas aus dem Herzen? Ich habe Zeit.“ McChesney: „Die größte Sehnsucht einer menschlichen Seele ist, verstanden zu werden.“ Er gibt folgenden Tipp an Leitende: „Gibt ihnen (den Mitarbeitern) Ideen, aber auch Freiraum, die Ideen umzusetzen. Lasst sie das Rätsel für gute Ideen lösen und Helden werden.“
 
3. Ein motivierendes „Scoreboard“ (Anzeigetafel) pflegen: „Menschen spielen anders, wenn sie die Punkte zählen,“ erklärt McChesney. Es sei wichtig, Fortschritte sichtbar zu machen und zu überprüfen, ob man auf dem richtigen Weg sei. Maßnahmen und Ergebnisse müssen auf dem Weg zum Ziel transparent sein.
 
4. Einen Rhythmus der Verantwortlichkeit schaffen: Sich einander verpflichten und eine Regelmäßigkeit schaffen, um die Ziele gemeinsam zu überprüfen. Das könne über wöchentliche Meetings geschehen. Wozu habe ich mich in der vergangenen Woche verpflichtet und was ist meine Verpflichtung für die kommende Woche?
Hoffnung sei bei allen Disziplinen das Wichtigste: „Wenn wir die Hoffnung in den Gemeinden erhalten wollen, dann müssen wir zusätzlich zu den dicken Brettern, an denen wir bohren, sicherstellen, dass die Menschen in den Gemeinden merken, dass wir etwas gewinnen – dass es voran geht.“