Der Plan Gottes mit deinem Leben - Megan Fate Marshman
Das Thema des Abends lautet: „Hoffen, wenn alles zerbricht.“ Passend dazu leitet den Abend ein Videobeitrag ein. Dort erzählt das Ehepaar Stubenrauch von ihren Schicksalsschlägen. Ihr zweites Kind kam mit körperlichen Fehlstellungen auf die Welt und wurde, wie durch ein Wunder, durch eine Operation wieder gesund. Nach einiger Zeit kündigte sich ein weiteres Kind an und es verstarb noch vor der Geburt – ohne nachvollziehbare, medizinische Erklärung. Das hat die Familie ratlos zurückgelassen und stellte sie vor viele Fragen: Warum handelt Gott so, wie er handelt? Was ist Gottes Plan? Worauf darf ich hoffen?
Die Menschen in der Kongresshalle sind sichtlich berührt. Viele zücken während des Videobeitrags ihre Taschentücher. Dann übernimmt Megan Fate Marshman.
Hoffnung, das ist ihr Thema. Megan ist Teaching Pastorin in der Willow Creek-Gemeinde Chicago und zweifache Mutter. 2021 verlor sie ihren Ehemann durch einen Herzinfarkt. In ihrem Impuls spricht sie über Hoffnung und den Plan Gottes mit den Menschen. Sie ist davon überzeugt, dass ein Christ dem Plan Gottes für sein Leben fest vertrauen kann – auch in schwierigen Zeiten.
Am Anfang zitiert Megan Jeremia 29,11-14: „Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.“ Wenn sie über Hoffnung spricht, strahlt sie über das ganze Gesicht. Für sie ist Hoffnung eng mit dem Plan Gottes verbunden. Der zentrale Vers über Gottes Plan mit uns wird ihrer Meinung nach oft missverstanden: „Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt.“ (Römer 8,28). Die entscheidende Frage lautet: Wie wird gut definiert? Bedeutet gut: bequem, gemütlich, ohne Schwierigkeiten? Als sie ihren Mann verlor, wurde ihr dieser Vers vorgehalten und ihr fiel es sehr schwer, diesen anzunehmen.
Trotzdem hält sie fest: Auch wenn sich das Leben nicht gut anfühlt, ist Gott gut. Sie erklärt, dass Schwierigkeiten dazugehören, um Gott ähnlicher zu werden: „Seine Pläne sind nicht ohne Prüfung und er wird sie gebrauchen.“ Noah sei ein passendes Beispiel. Interessant: Gott schloss die Tür der Arche zu, damit Noah nicht ertrank. „Gott schließt auch Türen, um seinen Plan durchzusetzen. Er nutzt alle Möglichkeiten.“ Oft prüft uns Gott. Unser Glaube wird dadurch sichtbar. „Er möchte uns dadurch verändern, wenn du es ihm erlaubst. Es passiert nicht ohne Prüfungen.“
Megan vergleicht das Leben mit den vier Jahreszeiten. Jeder Mensch befinde sich metaphorisch in einer Jahreszeit:
Winter: Die Krise im Leben. Die Versuchung besteht in dieser Zeit, sich zurückzuziehen und zu verstecken.
Frühling: Er steht für neue Beziehung, neue Möglichkeiten.
Sommer: Der Sommer sei einfach schön und voller Energie. „Wenn du im Sommer bist, braucht die Kirche dich.“
Herbst: Zeit der Veränderung. Zeit des Aufbruchs.
Am Ende ruft Megan die Zuhörenden dazu auf, die persönliche „Jahreszeit“ zu für sich herauszufinden und anzuerkennen. Es folgt ein Gebet für jede Jahreszeit-Gruppe. Die Besucherinnen und Besucher können aufstehen und sich mit einer Jahreszeit identifizieren. Beim Winter gibt es ein Zögern im Saal. Erst sind es wenige, dann werden es immer mehr. Andere Menschen geben ihnen Beistand, legen ihnen die Hände auf die Schulter. Einfach Nähe zeigen. Ein bewegender Kongress-Moment.