Lobpreis, die Arbeit mit jungen Erwachsenen und Bühnenkunst – drei völlig verschiedene Bereiche, doch jeder davon spielt eine wichtige Rolle in dem Bemühen, jeden Sonntag einen umfassenden, faszinierenden und inspirierenden Gottesdienst zu gestalten. Willow Creek Deutschland hat mit den drei Leitern in Chicago geredet und gibt Einblicke in diese wertvollen Begegnungen. Obwohl sie sich für sehr verschiedene Anliegen einsetzen, haben alle drei Leiter eine große Parallele: Gemeinsam etwas Großes bewirken, und zwar nicht nur sonntags!

Lobpreis ist mehr als nur Musik

»Du weißt nie, was die Men­schen gera­de durch­machen.«

Warum gehen Sie gerne zum Gottesdienst? Ist es das gemeinsame Beten, den Wunsch, durch eine starke Predigt neuen Mut zu fassen oder ein motivierender Lobpreis? Viele würden wahrscheinlich antworten: „Ein bisschen von allem.“ Hinzukommt natürlich noch das Gemeinschaftliche – sich austauschen, Freunde sehen, Gespräche führen, Kaffee trinken, den Alltag, seine Höhen und Tiefen miteinander teilen. Doch wenn Sie sich tatsächlich entscheiden müssten – welcher Teil berührt Sie am meisten? Welche Erwartungen haben Sie an einen Gottesdienst?

Letztendlich muss alles ein stimmiges, berührendes Gesamtbild ergeben, bei dem jeder dort abgeholt werden kann, wo er sich gerade befindet, mit seinen Bedürfnissen, Problemen und Anliegen. Matt Lundgren, Leiter des Lobpreis-Teams der Willow Creek Community Church, sieht in seiner Funktion eine ganz zentrale Rolle: „Du weißt nie, was die Menschen gerade durchmachen. Haben sie eine harte Woche hinter sich, mussten sie sich abhetzen, um hier her kommen, sind sie ausgeschlafen oder mit den Gedanken noch ganz woanders? All diese Stimmungen versuchen wir mit unseren Liedern abzufangen und jedem etwas zu geben, mit dem er sich identifizieren kann.“

Konzert
Lobpreis-Leiter Matt Lundgren

Dafür wird bei Willow Creek sehr genau darauf geachtet, wer in das Worship-Team kommt und auch reinpasst: ein Instrument zu spielen und keine Scheu vor Bühne oder Publikum zu haben, reicht da nicht aus. Matt hat einen ganz klaren Vorsatz: „Wer bei uns mitmachen will, kann sein Ego draußen lassen.“ Bei einer Gemeinde, die an einem Wochenende mit ihren Gottesdiensten etwa 23.000 Menschen erreicht, ist auch ein erfahrener Lobpreis-Leiter wie Matt ab und zu noch aufgeregt, aber es habe sich mit den Jahren gelegt, erzählt er uns im Interview. „Das allerbeste an diesem Dienst ist, dass hier junge talentierte Leute zusammenkommen, die wirklich etwas Großartiges bewirken wollen“, so der dreifache Familienvater. Letztendlich gebe er jedes Lied, jeden Ton und jede Reaktion darauf in Gottes Hände ab – nur er wisse, welcher Gottesdienst-Besucher welches Lied an diesem Tag braucht.

Wegweiser für junge Erwachsene

Clary Butler hat sich als Jugendlicher oft einsam gefühlt. Ihm fehlte Orientierung und die Unterstützung für sich herauszufinden, was er gut kann und welche Ziele er im Leben einmal erreichen möchte. Nicht selten führt genau dieses Gefühl von Verlassensein bei jungen Erwachsenen dazu, dass sie sich auf Abwegen verlieren und ungesunde Verhaltensweisen entwickeln. Als der 37-Jährige mit seiner Ehefrau in der Willow Creek Community Church erlebte, wie sich dort für Kinder und Jugendliche eingesetzt wird, war er tief bewegt und wollte einen Beitrag leisten. Er erkannte das Potenzial, auch die Heranwachsenden zwischen 18 und 29 Jahre noch mehr auf ihrem Lebensweg zu begleiten: „In dieser Phase triffst du so wichtige Entscheidungen – Studium, Partnerschaft, Familie – all das formt sich mehr und mehr zu deinem Charakter und wenn man dabei keine Unterstützung hat, ist man schnell überfordert.“ Mit dem Willow Creek Angebot „Young Adults“ („Junge Erwachsene“) hat Clary die einzigartige Möglichkeit, sich genau um diese Gruppe zu kümmern.

Gespräch
Gotthard Westhoff im Gespräch mit Clary Butler

„Wir haben das Ziel, so viele junge Erwachsene wie möglich zu erreichen – ob Christ oder kein Christ. Wir möchten einfach jedem, der Hilfe braucht oder ein stabiles soziales Umfeld sucht, diese Hilfestellung geben.“ Dabei teilt sich der Prozess des Programmes in vier Stufen auf: Einladung, Begegnung, Nachfolge und Mobilisation. Zunächst findet man sich in die Gruppe ein, schließt Bekanntschaften, findet neue Freunde – und wie uns Clary verrät auch oft einen passenden Lebenspartner – lernt seine Gaben besser kennen und nähert sich Stück für Stück an eigene Wertevorstellungen und Lebensschritte heran. Clary steckt seine volle Leidenschaft in das Projekt und hat einen bestimmten Wunsch, der ihn immer wieder anspornt: „Ich möchte nicht, dass sich irgendein Kind Gottes jemals alleine fühlt.“

Sein Leben: die Bühne, aber nur Backstage

Glenn Davis
Bühnenbauer Glenn Davis
Bühnendekoration

Die Gottesdienste bei der Willow Creek-Gemeinde gleichen einem aufregenden Event und genau wie bei großen Veranstaltungen ist eine gute Vorbereitung das A und O. Dazu gehört auch das Engagement von Glenn Davis: Er zaubert eine leere Bühne in ein faszinierendes Kunstwerk. Glenn greift visuell die Botschaft der Predigt auf und versucht immer wieder, Inhalte aus der Gemeinde, der Bibel und den verschiedenen Kirchenbereichen in seinen Werken zu vermitteln. Die Bühne soll nicht von den Darbietungen ablenken, sie aber unterstreichen; es soll nicht zu voll, aber auch nicht zu dezent wirken; jede Figur, jede Styropor-Platte, jeder Farbakzent ist ganz bewusst gewählt und Teil eines bewundernswerten Kreationsprozesses von Glenn und seinem Team aus insgesamt 65 Ehrenamtlichen: „Diese Leute sind wie eine eigene kleine Familie und ich fühle mich schon als eine Art Mentor – wir reden auch über private Sachen, sind füreinander da und beten viel."

»Letztendlich ist es der heilige Geist, der meine Szenen sichtbar macht.«

Dem 62-Jährigen liegt die Qualität seiner Arbeit sehr am Herzen, denn er möchte, dass seine Bühnenwerke die Menschen mitten ins Herz treffen. „Letztendlich aber“, verrät uns Glenn, „ist es der heilige Geist, der meine Szenen für andere sichtbar macht.“ Jeder interpretiert Kunst anders und auch hier ginge es nicht darum, dass alle dasselbe sehen, sondern dass alle etwas sehen, was ihnen gefällt, ihnen weiterhilft und berührt.

Die ausführlichen Interviews und Beiträge zu und über Matt, Clary und Glenn finden Sie in unseren nächsten Willow Creek Magazinausgaben – also immer schön die Augen aufhalten! Bis dahin gibt es alle weiteren News von unserer Studienreise und dem Global Leadership Summit (GLS) auf unserem Blog, Facebook, Instagram und Twitter.

REISEBLOG

Weitere Berichte, High­lights und Eindrücke der Willow Creek Studien­reise 2017 finden Sie hier.

SOCIAL MEDIA

Auch auf Facebook und Instagram finden Sie neueste Fotos und Eindrücke der Reise zum Stöbern und Teilen.